Lesung und Gespräch mit der Schriftstellerin Bridget Minamore und ihrer Kurzgeschichte Neue Töchter Afrikas im Rahmen der Literaturreihe stimmen afrikas, moderiert von Eleonore Wiedenroth-Coulibaly (literarische Übersetzerin). Ingrid El Sigai (Sopranistin, Moderatorin, Sprecherin) liest die deutsche Übersetzung vor und Jutta Himmelreich verdolmetscht das Gespräch ins Deutsche.
stimmen afrikas hat 2023 einen Teil der Anthologie New Daughters of Africa (hrsg. von Margaret Busby, Myriad 2019) in einer deutschen Edition NEUE TÖCHTER AFRIKAS im Unrast Verlag, herausgebracht. Hierfür haben Margaret Busby und ein Team Schwarzer Frauen aus Deutschland 30 Autor*innen aus 25 Ländern mit lyrischen, fiktionalen und nichtfiktionalen Texten über ein breites Spektrum an Themen wie Heimat und Exil, Rassismus und Identitätspolitik, Feminismus und „Sisterhood“ ausgewählt.
Bridget Minamore erzählt in ihrer Geschichte Neue Töchter Afrikas von einer jungen Frau, die sich von einer sogenannten „Tante“, die Haare machen lässt. Auf dem Weg zu diesem Ritual, der in einen heruntergekommenen Sozialbau über zahlreiche von Gras rauchenden Jungs besetzten Treppenabsätzen in eine Wohnung mit lauter Highlife-Musik und zwei bis vier lärmenden Kindern führt, folgen die Leser*innen dem Gedankenstrom der Ich-Erzählerin. Zwischen die Beine der üppigen „Tante“ geklemmt, erinnert sie sich an ihre Teenagerjahre im sozialen Brennpunkt und wie sie lernte, ihre Stimme dem (sozialen) Geschlecht anzupassen so sehr, dass sie gar nicht mehr weiß, wie sie eigentlich klingt.
Eine Veranstaltung von stimmen afrikas in Kooperation mit der ISD Frankfurt und der BS Anne Frank, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen und der Kunststiftung NRW

Bridget Minamore ist eine Britisch-Ghanaische Schriftstellerin aus Südost-London. Als Dichterin hat sie ihre Werke national und international präsentiert und war auf der Shortlist als Londons erste Young Poet Preisträgerin. Bridget wurde von Speaking Volumes als eine von 40 Starts of Black British Literature ausgewählt und hat regelmäßig als Journalistin über Theater, Musik, Race und Feminismus geschrieben. Sie hat zur Anthologie Smashing It: Working Class Artists on Life, Art, and Making It Happen (2019) beigetragen und Titanic, ihre Debut-Broschüre erschien 2016. Aktuell arbeitet Bridget für Esperanto Filmoj, die Produktionsfirma des Filmemachers Alfonso Cuarón, sie arbeitet an einem neuen Buch und hält Schreibworkshops, vor allem für junge Leute.

Eleonore Wiedenroth-Coulibaly, Übersetzerin, Pädagogin, Ko-Autorin in Sammelbänden und im „African Courier“, politische Aktivistin – Schwerpunkte Afrika und Afro-Diaspora in Verbindung mit der Schwarzen Frauenbewegung, auch in Deutschland; Mitgründerin der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland ISD (1985); Wanderausstellung „Homestory Deutschland.“ (2006), Initiative SEKIBU, Schwarzes Empowerment im Kinderbuch (seit 2020); Mitherausgeberin des Sammelbandes “Spiegelblicke. Perspektiven Schwarzer Bewegung in Deutschland” (2015) , Mit-Übersetzerin von „May Ayim. Radikale Dichterin, sanfte Rebellin" ( 2021); Tony Sender Preisträgerin (der Stadt Frankfurt am Main 2022.
Ingrid El Sigai, Sopranistin, Sprecherin, Moderatorin

Jutta Himmelreich ist unter anderem als literarische Übersetzerin, Dolmetscherin und Dozentin in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Persisch tätig.